Natürlich gut ergänzen!

Naturheil­verfahren und Komplementär­­medizin

Neben den klassischen medizinischen Verfahren haben sich eine Reihe medizinischer Naturheilverfahren bewährt. In unserer Praxis sind dies unter anderem die Chirotherapie, die Osteopathie, die Hypnose und die Akupunktur. Die Naturheilverfahren verwenden Reize und Mittel der Natur um die körpereigenen Fähigkeiten zur Selbstheilung zu aktivieren. Deshalb sind sie besonders geeignet chronische Krankheitsbilder, wie z.B. Rückenschmerzen zu behandeln. Sowohl für die klassische Medizin als auch für die Naturmedizin ist es wichtig sich regelmäßig kritisch zu überprüfen, sich regelmäßig fortzubilden, sowie Qualität und Nutzen regelmäßig auf den neuesten Stand zu bringen.

In der Osteopathie wird davon ausgegangen, dass Krankheiten entstehen, wo der Körper eine Bewegung innerlich und äußerlich nicht optimal ausführen kann und so das Zusammenspiel als Ganzes nicht funktioniert. Die Osteopathie befasst sich mit der Analyse und dem Beheben von Fehlfunktionen im Bewegungssystem, z.B. Rückenschmerzen und Gelenkschmerzen. Ebenso des Nervensystems und der inneren Organe. Der Blick richtet sich immer auf die Ganzheit dieser Komponenten. Diagnose und Behandlung erfolgen immer durch die Hände des Arztes, der durch bestimmte Techniken diese Fehlfunktionen im Körper aufspürt und behandelt. Die Osteopathische Medizin ist eine wertvolle Ergänzung zur Schulmedizin.

MIT DER OSTEOPATHIE KANN BEHANDELT WERDEN:

  • akute und chronische Schmerzen im Bewegungsapparat
  • chronische Funktionsstörungen im Bauch-und Brustraum
  • Entwicklungsstörungen im Säuglings-und Kindesalter

1. Geschichte der Osteopathie

1.1 Osteopathische Ärzte in den USA
Der amerikanische Arzt Dr. A. T. Still begründete 1892 die Osteopathie. Der Begriff setzt sich aus den beiden griechischen Wörtern Osteon = der Knochen und Pathos = die Krankheit zusammen. Dr. Still fand den Zusammenhang zwischen funktionellen Störungen der Wirbelsäule und Gesundheitsstörungen im ganzen Körper. Er entwickelte ein Medizinsystem, mit dem diese funktionellen Störungen im gesamten Körper behandelt werden können. Im selben Jahr wurde von ihm das erste osteopathische College gegründet.

In den USA ist seit ca. 1960 das Studium der Osteopathie eine vollständige akademische Ausbildung und dem Medizinstudium gleichgestellt.

1.2 Osteopathen in Europa
Die Verbreitung in Europa hat seit etwa 1990 stattgefunden. Die Ausbildung in Deutschland läuft derzeit über eine Vielzahl von Privatschulen, ist jedoch nicht mit der der osteopathischen Ärzte in den USA vergleichbar. In Deutschland gibt es bis heute kein akademisches Berufsbild des Osteopathen und es besteht keine staatlich geregelte Ausbildung. Oft sind in Europa Osteopathen Heilpraktiker oder Physiotherapeuten und nur selten Ärzte. Nur Osteopathen mit dem Diplom D. O. (Diplom Osteopath) haben eine qualifizierte Ausbildung.

2. Osteopathische Ärzte, Definition Osteopathische Medizin

2.1 Osteopathische Ärzte
Die DGOM (Deutsche Gesellschaft für Osteopathische Medizin) führt seit 1997 eine 4-5 jährige berufsbegleitende Fortbildung Osteopathische Medizin nach dem amerikanischen Standard durch. Aufbauend auf dem Medizinstudium und der Facharztweiterbildung lernen die Ärzte das gesamte Spektrum der Osteopathie in einem strukturierten Curriculum. Der Abschluss ist D.O.M. (Diplom für Osteopathische Medizin). Mittlerweile haben sich eine Vielzahl von europäischen Schulen, die nach vergleichbaren Standards ausbilden, in der EROP (European Register of Osteopathic Physicians) zusammengeschlossen mit dem Abschluss EROP-Diploma Osteopathic Medicin.

2.2 Definition Osteopathische Medizin
Die Osteopathische Medizin beinhaltet immer eine umfassende manuelle Diagnostik und Therapie von Fehlfunktionen im Bewegungssystem, des Nervensystems und der inneren Organe. Im Blickpunkt des Osteopathen steht nicht die Behandlung einer Krankheit an sich, sondern immer die individuelle Situation bei dem Patienten als Gesamtes. Die Selbstheilungskräfte des Patienten werden gefördert und aktiviert.

3. Wirksamkeit

Es gibt eine Fülle von sehr guten Veröffentlichungen über die Wirksamkeit der Osteopathischen Medizin aus den Reihen der amerikanischen D.O.`s (Doctors of Osteopathic Medicine). Viele D.O.`s arbeiten Hand in Hand mit ihren schulmedizinischen Kollegen. Aufgrund der noch relativ neuen Entwicklung der Osteopathischen Medizin in Deutschland finden sich erst wenige deutschsprachige Publikationen. Es gibt aber inzwischen drei deutsche Zeitschriften für Osteopathie mit zunehmend mehr Veröffentlichungen. In den letzten Jahren sind auch in Deutschland viele verschiedene Osteopathische Lehrbücher in deutscher Sprache erschienen, wie z.B. das anerkannte Standardlehrbuch „Osteopathische Medizin“ von Prof. Ph. Greenmann von der Michigan State University.

4. Kosten

4.1 Gesetzlich versicherte Patienten
Die Osteopathische Medizin ist in Deutschland keine Kassenleistung. Osteopathische Behandlungen müssen daher nach der GOÄ (Gebührenordnung für Ärzte) wie bei einem Privatpatienten abgerechnet werden. Nach den Sätzen der GOÄ ergibt sich je nach den gewählten Behandlungsmethoden und dem Zeitaufwand ein Kostensatz zwischen ca. 72.- EUR und 102.- EUR pro Sitzung. Sie erhalten vor der osteopathischen Behandlung ein detailliertes Informationsblatt mit den exakten Gebührensätzen der DGOM (Deutsche Gesellschaft für Osteopathische Medizin) und es wird auch die voraussichtliche Anzahl der Behandlungen vereinbart.

4.2 Privatpatienten
Bei Privatpatienten werden die Osteopathiebehandlungen entsprechend der GOÄ (Gebührenordnung für Ärzte) von den Krankenkassen übernommen.

5. Termine

Akute Erkrankungen
Akute Erkrankungen können sehr gut mit Chirotherapie und/oder Osteopathie behandelt werden. Bitte melden Sie sich telefonisch bei uns, wir werden versuchen, einen passenden Termin möglich zu machen.

Chronische Erkrankungen
Eine Domäne der Osteopathie liegt in der Behandlung von chronischen Erkrankungen. Zur Behandlung von chronischen Erkrankungen ist eine Behandlungsserie notwendig. Sie beinhaltet immer mindestens 3 Behandlungen im Abstand von ca. 3 Wochen. Sollte sich nach der ersten Behandlung herausstellen, dass nicht alle drei Termine notwendig sind, oder die Osteopathie nicht die geeignete Behandlung ist, werden die anderen Termine natürlich nicht benötigt. Unser Praxis-Team ist immer bemüht, den für Sie passenden Termin zu finden und Wartezeiten möglichst kurz zu halten. Wir bitten Sie daher auch Ihrerseits einen nicht benötigten Termin frühzeitig abzusagen.

6. Krankheitsbilder

Welche Krankheitsbilder können mit Osteopathischer Medizin behandelt werden?
Grundsätzlich kann man mit der Osteopathie akute sowie chronische Beschwerden behandeln. Bei akuten Erkrankungen gibt es in der Medizin viele erfolgreiche Behandlungsmethoden. Im chronischen Bereich ist die Erfolgsaussicht der zur Verfügung stehenden Verfahren geringer. Deshalb liegt der Schwerpunkt der Osteopathischen Medizin vor allem in der Behandlung chronischer Schmerzpatienten.

Schmerzen und Bewegungseinschränkungen:
• an der Wirbelsäule, besonders wenn mehrere Stellen betroffen sind
• an Armen und Beinen
• an großen Gelenken wie z. B. Knie, Schulter, Ellenbogen etc.
• nach einem Unfall mit einhergehenden Verletzungen der WS oder der Extremitäten

Spezielle Krankheitsbilder:
• Migräne und chronische Kopfschmerzen
• Schwindel
• Ohrgeräusche (gen. Tinnitus)
• Chronischer Nackenschmerz
• Untypische Schmerzen im Gesicht
• Kiefergelenks-Schmerzen
• Ungeklärte, auch diffuse Bauchschmerzen
• Magen-Darm-Beschwerden
• Reizdarm
• Reizblase
• Chronische Entzündung der Prostata (Prostatitis)
• Chronischer Ischias-Schmerz
• Chronischer Beckenschmerz

Dies sind aber nur einige Beispiele für häufige in der Praxis vorkommende Krankheitsbilder. Der erste Behandlungszyklus erfolgt in der Regel im Abstand von ca. 3 Wochen für die einzelnen Termine, ca. 3 bis 10 Termine, je nach Notwendigkeit nach Absprache. Bei langjährigen chronischen Verläufen ist eine nachfolgende Behandlung nach ca. 6-9 Monaten sinnvoll. Das Ziel aller Behandlungen ist immer, den Patienten auf möglichst hohem Niveau zu stabilisieren und eine Motivierung und Stärkung der eigenen Kräfte. Parallel zu einer osteopathischen Behandlung kann die Akupunktur sehr hilfreich sein und eine Verstärkung der Wirkung erreicht werden

7. Behandlungsablauf

7.1 Krankheitsvorgeschichte

Aktuelle Beschwerden
Bei der osteopathischen Krankheitsvorgeschichte sind umfassende Informationen, nicht nur der aktuellen Beschwerden sondern auch zu den Vorerkrankungen und deren Entwicklung wichtig. Dabei liegt ein Augenmerk auf den Beginn und den Aufbau des  Beschwerdebildes.

Nicht selten stellt sich dabei heraus, dass die eigentliche Ursache der Beschwerden nicht da liegt, „wo es weh tut“, sondern
einen ganz anderen Ursprung hat. So könnten z. B. Verletzungen in den Füßen über eine sogenannte „aufsteigende Kette“ – Füße-Knie-Becken-Wirbelsäule- zu Kopf- und Nackenschmerzen führen. Verletzungen werden im Laufe der Jahre häufig vergessen, können aber der eigentlichen Auslöser für spätere chronische Erkrankungen darstellen.

7.2 Osteopathische Untersuchung

Voraussetzungen
Mit den osteopathischen Untersuchungstechniken werden nicht nur die durch die Beschwerden belasteten Körperregionen, sondern immer der ganze Patient untersucht. Bei der Untersuchung ist es deshalb notwendig, sich immer bis auf die Unterwäsche zu entkleiden.

Untersuchungsablauf
Der erste Punkt der Untersuchung ist die Gesamtkörperspannung des Patienten im Stehen. So wird festgestellt, in welcher Körperregion die größten Spannungen vorliegen. Im Anschluss wird in einem abgestimmten Ablauf der ganze Körper untersucht, insbesondere die Arme, Beine, Becken, Lenden-, Brust- und Halswirbelsäule, der Brustkorb, die Bauchregion und der Schädel. Diese Untersuchungen erfolgen im Stehen, Sitzen und/oder Liegen. Durch Zusammenführen dieser Ergebnisse entsteht ein Gesamtbild, welche Funktionsstörung in welchen Körperregionen vorliegen. Die gesamte Untersuchung erfolgt durch die Hände des Arztes, wobei verschiedene Bewegungstests durchgeführt werden und die Spannung der Gewebe mit den Fingerkuppen erspürt wird.

7.3 Osteopathische Behandlung

Grundsätze
Bei der osteopathischen Therapie legt der Arzt nach der Ganzköperuntersuchung fest, mit welcher Körperregion bzw. mit welcher Funktionsstörung er beginnt. Dabei sind das Gewebe des Patienten und die jeweilige momentane körperliche und seelische Verfassung des Patienten die Hauptanhaltspunkte für die Behandlung. Dies bedeutet, dass für jede Behandlung ein individuelles auf den Patienten abgestimmtes Vorgehen notwendig ist. Die Osteopathie ist also keine schematische Behandlungsmethode, sondern auf jeden Patienten und hier wiederum auf jede ausgeführte Behandlung abgestimmt. In der Osteopathie wird ausschließlich mit den Händen behandelt. Man unterscheidet dabei drei große Behandlungsgruppen:

Das parietale System:
Hier werden vor allem Beschwerden des Bewegungsapparates behandelt.

Das viscerale System:
Bei den visceralen Methoden wird der gesamte Bauchraum mit den Baucheingeweiden mit den Händen behandelt.

Cranio-sacrales System:
Beim cranio-sacralen System wird der Schädel mit den Hirnhäuten und Nerven behandelt.
Nach den obigen Ausführungen wird aber klar, dass diese Systeme zusammenhängen und daher die osteopathische Behandlung in der Regel alle drei Systeme umfasst.

7.4 Therapiedauer
Therapiezyklus Eine osteopathische Behandlung dauert normalerweise ca. 20 bis 30 Minuten, in schwierigen Fällen auch länger. Nach der Grundbehandlung ist eine individuelle Ausrichtung notwendig. Ist nach ca. 8-10 Behandlungen keine wesentliche Verbesserung der Erkrankung erreicht, macht eine weitere osteopathische Therapie keinen Sinn und es sind andere Therapiewege anzuraten.

Kontrollen:
Nach Abschluss eines Behandlungszyklus sollte eine erste Kontrolle in 3-4 Monaten erfolgen und je nach Krankheitsbild eine weitere Kontrolle in ca 6-9 Monaten.

Medizinische Hypnose (Hypno-Therapie)

Hypnose ist eine bewährte Therapie-Methode und eine der ältesten Behandlungsform gegen Schmerzen. In der modernen Medizin ist sie ein wichtiger Bestandteil eines ganzheitlichen Behandlungsansatzes. In vielen Studien wurde die Wirkweise der Hypnose-Therapie belegt (s.u.). Der altgriechische Begriff Hypnose beschreibt einen dem Schlaf ähnlichen Dämmerzustand, der Trance. Dieser Bewusstseinszustand ist bei den meisten Menschen gekennzeichnet durch fokussierte innere Aufmerksamkeit bei gleichzeitiger körperlicher Entspannung. Durch das gesprochene Wort wird eine gesteigerte Empfänglichkeit für Gedanken, Bilder und Visionen hervorgerufen. Die moderne Hypnose, die auf den amerikanischen Psychiater Milton Erickson zurückgeht, nutzt den Zustand der Trance um durch Hypnotherapie eigene Ressourcen zu aktivieren, nützliche und zielorientiert Lösungen für Schwierigkeiten zu finden, ein neues Verständnis zu Grunde liegender Fragen zu entwickeln

Die medizinische Hypnose beruht auf einem Konzept, das auf Vertrauen, Unterstützung, konstruktiver Zusammenarbeit, Ressourcenaktivierung und Freiwilligkeit basiert. Eine Hypnosesitzung dauert, je nach Anliegen, zwischen 30 und 120 Minuten. Im Allgemeinen ist die medizinische Hypnose eher eine Kurzzeittherapie, je nach Anliegen des Patienten können wenige, manchmal jedoch auch viele Stunden nötig sein

Mögliche Ziele und Indikationen in meiner Praxis:

  • Schmerzen reduzieren
  • Reizdarm
  • Begleitung bei medizinischen Eingriffen
  • Flugangst
  • Selbstvertrauen stärken
  • Kraft und Entspannung erfahren
  • Hilfe bei Erschöpfung
  • Lampenfieber besiegen
  • Prüfungen bestehen
  • Schlafqualität steigern
  • Schmerzen kontrollieren
  • bei Ängsten vor einer Operation oder zahnärztlichen Behandlung
  • Behandlung von Reizmagen/Reizdarm
  • Atmung und Tiefenentspannung
  • Kooperationstraining von Körper und Seele
  • Abnehmen und schlank bleiben
  • und anderen, psychosomatischen Störungen

Für einen tieferen wissenschaftlichen Einblick kann ich folgende Literaturhinweise geben:

Für den Download:

Revenstorf, Dirk: 2003, Expertise zur Beurteilung der wissenschaftlichen Evidenz des Psychotherapieverfahrens, http://www.meg-tuebingen.de/downloads/Expertise.pdf

2012, Hypnotherapie: Neurobiologie und Wirksamkeit und klinische Anwendung, http://www.meg-tuebingen.de/downloads/2013%20Hypnose%20Neurobiologie.pdf

Bücher:

Bongartz W. und B.: 2015; Hypnose: Wie sie wirkt und wem sie hilft

Im Deutschen Ärzteblatt:

Hole, Günter: 1997 Die therapeutische Hypnose: Formen, Möglichkeiten und Grenzen https://www.aerzteblatt.de/archiv/8795/Die-therapeutische-Hypnose-Formen-Moeglichkeiten-und-Grenzen

Bei Akupunktur, einer Jahrtausende alten chinesischen alten Heilmethode, wird mit Nadeln die Haut gereizt, um den Fluss der Lebensenergie zu harmonisieren und auf das zentrale und vegetative Nervensystem einzuwirken.

1. Allgemeines und Geschichte

1.1 Allgemeines
Mit der Akupunktur können nicht nur Krankheiten geheilt, sondern auch der Entstehung von akuten und chronischen Leiden vorgebeugt werden. Der Mensch wird bei der chinesischen Akupunktur als Ganzes betrachtet.

1.2 Geschichte
Vor ca. 5000 bis 6000 Jahren wurde Akupunktur mit Steinnadeln, Bambussplitter oder Fischgräten angewandt. In der Zeit 200 Jahre vor bis 250 Jahre nach unserer Zeitrechnung wurden umfangreiche chinesische Schriften über Nadeln, Stichtechniken und Akupunkturpunkte gefertigt. Die meisten der heute verwendeten Stilrichtungen gehen darauf zurück. Im 17. Jahrhundert wurde über Akupunktur, bestehend aus den beiden Wörtern „acus“ (lateinisch: die Nadel) und „punctura“ (lat.: der Stich), erstmals in Europa berichtet. Eine weite Verbreitung fand sie aber erst seit den 60er Jahren und besonders verstärkt seit dem Ende des 20. Jahrhunderts. Im modernen China ist die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) mit Akupunktur neben der westlichen Medizin Bestandteil der Ausbildung an Universitäten.

2. Wirkweise der Akupunktur
Trotz intensiver Untersuchung von chinesischen und westlichen Wissenschaftlern konnte zwar die Wirksamkeit der Akupunktur gezeigt werden, ihre Art der Wirkung ist jedoch weiterhin nicht vollständig geklärt. Unter anderem besteht eine Wirkung auf die Spannung der Muskulatur, die Schmerzwahrnehmung und das autonome Nervensystem. Die chinesische Philosophie sieht in einer Krankheit die Störung des bioenergetischen Gleichgewichts, hervorgerufen durch äußere oder innere Einflüsse. Durch Akupunktur soll der Fluss der Energie, das Qi, wieder hergestellt werden.

4. Behandlungsablauf
Die Behandlung dauert je nach Erkrankung und Symptomen zwischen 20 und 30 Minuten. Bei akuten Beschwerden kann auch eine einzelne Behandlung ausreichend sein, bei chronischen Beschwerden sind in den meisten Fällen fünf bis zehn Behandlungen im wöchentlichen Abstand ausreichend. Abhängig von der Erkrankung kann mit der Akupunktur in vielen Fällen eine dauerhafte Beschwerdefreiheit erzielt werden.

5. Indikationen
Aufgrund des komplexen Systems und der unterschiedlichen Ansatzpunkte und Konzepte kann die Akupunktur bei sehr unterschiedlichen Erkrankungen und Indikationen mit großem Erfolg angewandt werden. Zum Beispiel

• Akute / chronische Schmerzen, z.B.:
– Kopfschmerzen, – Rücken- und Gelenkschmerzen,
– Fibromyalgie (Faser-Muskel-Schmerz),
– Tumorschmerzen,
– Schmerzen des Kau- und Zahnsystems.
• Erkrankungen des Bewegungssystems, z.B.:
– Schmerzen an Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule,
– Bandscheibenvorfall,
– Sehnen- und Gelenkerkrankungen,
– Tennisellenbogen,
– chronische Hüftgelenkschmerzen,
– Kniegelenkschmerzen,
– Karpaltunnel-Syndrom,
– Nachbehandlung von Hüft-, Knie- und Bandscheibenoperationen,
– Arthroseschmerzen.• Neurologische Krankheiten, z.B.:
– Migräne, – Neuralgien,
– Facialisparese (Gesichtslähmung),
– Trigeminusneuralgie,
– Schmerzen bei Gürtelrose (Zoster).

• Vegetative Störungen, wie z.B.:
– Erschöpfungssyndrom,
– funktionelle Herzbeschwerden,
– Blutdruckschwankungen,

• Hautkrankheiten, wie z.B.:
– Neurodermitis, Ekzeme,
– Juckreiz

• Allergien, wie z.B.:
– Heuschnupfen,
– Nahrungsmittelallergien,
– allergisches Asthma,
– Sonnenallergie.

• Erkrankungen der Atemwege, wie z.B.:
– Asthma,
– Heuschnupfen,

• Hals-, Nasen-, Ohren- und Augenkrankheiten, wie z.B.:
– Sinusitis (Nasennebenhöhlen-Entzündung),
– Geruchs- und Geschmacksstörungen,
– Schwindel,

• Erkrankungen des Verdauungssystems, wie z.B.:
– funktionelle Magen-Darm-Störungen,
– Verstopfung,
– Reizdarmsyndrom,

6. weitere Informationen

6.1 Verhalten vor und nach der Akupunktur
Sie sollten sich für die Behandlung genügend Zeit nehmen. Der Heilungsprozess wird in einem Zustand der Ruhe besser stattfinden können. Kurz davor und danach sollten Sie große körperliche Anstrengung meiden.

6.2 Kombination mit anderen Heilmitteln
Die Akupunktur kann jederzeit mit verschiedenen Behandlungsmethoden der Schulmedizin, der Chiropraktik oder/und auch der Osteopathie kombiniert werden. Wichtig ist hierbei die Ausgewogenheit. Bitte setzen Sie niemals schon ärztlich verordnete Medikamente ohne Rücksprache ab. Wichtig ist ein sinnvolles Miteinander. Bitte teilen Sie uns mit, wenn Sie Medikamente nehmen oder in anderer alternativer Behandlung stehen.

6.3 Die Nadeln
Wir verwenden ausschließlich Einmalnadeln. Die Stichtiefe beträgt ca. 2 – 10 mm, je nach Akupunkturpunkt, Beschwerden und vor allem je nach Ihrem Allgemeinbefinden.

6.4 Nebenwirkungen und Risiken
Es sind nur wenige Nebenwirkungen bekannt, es kann unter der Behandlung und auch einigen Stunden nach der Therapie zu Müdigkeit kommen. Die anfänglichen Beschwerden können sich für kurze Zeit verstärken (Erstverschlechterung). Beides kann als Folge der angestrebten energetischen Prozesse auftreten. Es kann auch ein „muskelkaterähnliches „ Gefühl auftreten. Diese Nebenwirkungen sind aber harmlos. Die Einmalnadeln sind steril verpackt und die Übertragung infektiöser Krankheiten so ausgeschlossen.

7. Akupunktur: Kosten

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten der Akupunkturbehandlung nur für die Indikationen chronisch degeneratives LWS-Syndrom und chronisch degenerative Kniegelenkserkrankungen. Da diese Einschränkungen aus meiner Sicht so nicht sinnvoll sind, nehme ich an der kassenärztlichen Versorgung bei Akupunkturbehandlungen nicht teil. Die entstehenden Kosten werden entsprechend der GOÄ (Gebührenordnung für Ärzte) in Rechnung gestellt.

Die Chirotherapie, auch Manuelle Medizin genannt, befasst sich im Rahmen der diagnostischen und therapeutischen Verfahren mit reversiblen (wieder rückgängigzumachende) Funktionsstörungen am Haltungs- und Bewegungsapparat.

1. Geschichte und Herkunft der Chirotherapie

Die Chirotherapie wurde in den letzten Jahrzehnten von ärztlichen und physiotherapeutischen Spezialisten weiterentwickelt, wissenschaftlich verankert und hat sich bis heute millionenfach bewährt. Für die Chirotherapie benutzt der Therapeut für Diagnose und Therapie ausschließlich die Hände, um reversible Funktionsstörungen zu entdecken und auch zur Behandlung. Typische Funktionsstörungen sind:

• Schmerzen und Bewegungseinschränkungen an der Wirbelsäule und den Extremitäten
• Taubheits- und Kribbelgefühle im Bereich der Halswirbelsäule, der Extremitäten, Kopf- und Nackenschmerzen
• Schwindel, Seh- und Hörstörungen
• Ohrgeräusche
• Schluck- und Stimmstörungen
• Halsschmerzen
• Fremdkörper-, Kloß- und Engegefühle im Hals
• Schweißausbrüche
• und Schlafstörungen.

2. Chirodiagnostik

Der Chirotherapie geht stets die Chirodiagnostik voraus, um die genaue Lokalisation, die Art und das Ausmaß der Funktionsstörungen erkennen zu können.
Zur Diagnostik gehören:

• Anamneseerhebung
• eine allgemeine und gezielte manualmedizinische Untersuchung zur Klärung ob die manualmedizinische Behandlung eingesetzt werden kann und zum Ausschluss von Kontraindikationen (z.B. frische Bandscheibenvorfälle, frische Wirbelkörperbrüche)• bei Bedarf werden in Abhängigkeit vom Krankheitsbild bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen, Computertomografie benötigt.

Während der manuellen Untersuchung wird Ihnen der Untersuchungsgang erklärt und das Ergebnis mitgeteilt.

Der Arzt entscheidet, ob er eine der oben genannten manuellen Behandlungstechniken (Chirotherapie) einsetzt oder er schlägt Ihnen ein anderes Verfahren vor.

3. Techniken der Chirotherapie

Folgende Techniken werden in der Manuellen Medizin zur Milderung oder Beseitigung der Beschwerden angewandt:
• Weichteiltechniken
• Mobilisation
• Manipulation
• Neuromuskuläre Therapien (NMT) und stabilisierende neuromuskuläre Therapien
• Muskel-Energie-Techniken

4. Chirotherapie: Risiken

Bei der chirotherapeutischen Behandlung an den Extremitäten sind derzeit keine spezifischen und typischen Risiken bekannt, die einer Risikoaufklärung bedürften. Bei der chirotherapeutischen Behandlung an der Wirbelsäule gibt es extrem seltene, für die Behandlungsmethode spezifische, typische Risiken, die auch bei größter ärztlicher Sorgfalt nicht restlos beherrschbar sind.
Als unangenehme, aber harmlose Behandlungsfolgen können vorübergehend auftreten: Muskelkaterähnliche Schmerzen im Nacken und Schulterbereich, gelegentlich leichte Beschwerden in den behandelten Wirbelgelenken und in der Haut, selten auch vorübergehender leichter Schwindel und Kreislaufsymptome.

Schwerwiegende Komplikationen sind extrem selten. Aus rechtlichen Gründen muss auf Gefährdung der Arteria vertebralis (einer dem Gehirn zuführenden Arterie) hingewiesen werden. Falls eine unbekannte vorbestehende Dissektion (Einriss der Gefäßwand) besteht, könnte Verschlimmerung vorkommen. Auch ein unbekannter stummer Bandscheibenvorfall (Discusprolaps) soll chirotherapeutisch verschlimmert werden können. Allerdings kann auch eine Alltagsbewegung wie Niesen diesen vorbestehenden und bisher nicht bekannten Prolaps auslösen. Wir raten zu der chirotherapeutischen Behandlung nur, wenn der zu erwartende Heilerfolg die extrem seltenen Risiken (ca. 1:4.000.000) deutlich überwiegt.

Auf traditioneller Medizin, empirischer Erfahrung und Aufzeichnungen basierend gehört die Phytotherapie zu den ältesten medizinischen Therapien überhaupt. Durch das komplexe Zusammenwirken vieler Einzelsubstanzen die in der Natur gewonnen werden können Tropfen, Tinkturen, Säfte, Tabletten oder Umschläge hergestellt werden. In der Natur finden sich diese Wirkstoffe in Rinden, Blätter, Blüten, Samen, Wurzeln oder dem Pflanzensaft. Noch heute kommen einige der stärksten Gifte aus der Natur.

© Copyright - Praxis Dr. med. Rainer Kohlhaas